MICON Sensordatenbank

Willkommen bei MICON

Für mehr Sicherheit und Umweltschutz im Seecontainer

Containertransporte rund um den Globus sind heute Standard und bilden das Rückgrat der globalen Wirtschaft. Zum Einsatz kommen hier verschiedene Gase, vor allem SO₂F₂ und CH₃Br zur Schädlingsbekämpfung.

Beide Gase sind für ihren Anwendungszweck sehr effizient und daher gut geeignet, sind jedoch für den Menschen gefährlich und zudem äußerst klimaschädlich.

Im Rahmen des MICON Projekts, unter Förderung des BMBF, wird ein neuer Ansatz entwickelt, um das Handling der Container und Gase in den Häfen sicher zu machen und gleichzeitig eine Digitalisierung der Arbeitsschritte zu erreichen.

Hierzu arbeiten folgende Partner zusammen:

Weitere Infomationen finden sie unter:

Sifo.de/MICON

Motivation

„Das Gift kommt per Schiff“ – so titelt die Süddeutsche Zeitung (12.02.2020). In ca. 25 Millionen Frachtcontainern werden Güter in der ganzen Welt verteilt. Leider oft auch mit schwierigem Inhalt. Laut aktuellen Messungen sind zehn bis zwanzig Prozent der in deutschen Häfen einlaufenden Containern in ihren Herkunftsländern mit toxischen Gasen behandelt worden.

Beschreibung

Durch eine neuartige Technologie- und Methodenkombination wird in MICON ein kostengünstiges, innovatives Sensorsystem zum hochgenauen Nachweis von toxischen Gasen in Frachtcontainern entwickelt, um die Gefährdung von Menschen auszuschließen. Geschätzt sind bis zu 20% in deutschen Häfen einlaufenden Container mit Sulfuryldifluorid (SO₂F₂) oder Brommethan (CH₃Br) belastet. Diese Gase schützen zwar die Güter vor Schädlingen, sind jedoch eine große Gefahr für die Beschäftigten in der Logistikbranche, speziell im Warenumschlag in Häfen und in Großlagern, wo beim Öffnen der Container hohe Konzentrationen dieser Gase auftreten können. Teilweise können Rückstände sogar bis zum Verbraucher gelangen. Bisher verfügbare Lösungen besitzen allesamt die Limitierungen, dass das Personal mit dem Sensor direkt am Container messen muss und dies nur stichprobenartig geschehen kann. Weiterhin wird nicht nachverfolgt, ob nach einer begrenzten Belüftungszeit eine Gefährdung von Menschen wirklich ausgeschlossen werden kann. Kerninnovation von MICON ist die Nutzung des photoakustischen Effektes zur simultanen Erfassung von SO₂F₂ und CH₃Br. Die selektive und schnelle Detektion gelingt über die charakteristische IR-Absorption beider Gase. Die Kombination mit einem Funkmodul mit ERP-Schnittstelle erlaubt erstmals, dass die Messsysteme noch vor dem Entladen in den Hafen an den Containern angebracht werden und deren Belastung quasi-kontinuierlich ohne Öffnen des Containers ermittelt werden kann.

Publikationen

Yassine, H., Weber, C., Brugger, N., Wöllenstein, J., & Schmitt, K. (2022). Towards a Miniaturized Photoacoustic Detector for the Infrared Spectroscopic Analysis of SO2F2 and Refrigerants. Sensors, 23(1), 180.

Yassine, H., Weber, C., Wöllenstein, J., & Schmitt, K. (2023). Evaluation of Photoacoustic Detectors for Methyl Bromide Sensing. SMSI Conference Nürnberg, Germany, May 2023